Einleitung

Die IGS Erfurt entstand 1991 auf Beschluss der Stadt Erfurt und der Zulassung durch das Thüringer Kultusministerium als Schulversuch. Eltern und Schule fördern gemeinsam eine bewusste Freizeitgestaltung der Schüler.

Die Gründung ging auf die Initiative einer Eltern- und Lehrergruppe der 36. und 37. Polytechnischen Oberschulen zurück. Die Initiatoren und Befürworter unserer Schulform sehen in einer längeren gemeinsamen Schulzeit von Schülern unterschiedlicher Begabungen und sozialer Herkunft eine Grundlage für dauerhaftes soziales Lernen.

Die Möglichkeit, alle Schulabschlüsse an einer Schule erwerben zu können, eröffnet insbesondere den sogenannten "Spätentwicklern" gute Chancen. Die Entscheidungen über Bildungswege fallen erst in der 8. bzw. 10. Klasse und ermöglichen somit die Mitsprache der Schülerinnen und Schüler.

 "Wir möchten, dass der Lehrer aufhört, als Redner zu agieren, der mit der Weitergabe von vorgefertigten Lösungen zufrieden ist. Seine Rolle sollte eher die eines Ideengebers sein, der Initiative in den Köpfen junger Menschen stiftet." (Jean Piaget)

Mit welchen Voraussetzungen kommen die Lernenden an unsere Schule? Was können sie? Was können sie nicht? Wohin möchten sie und wohin müssen wir sie bringen? Wie können wir sie sinnstiftend und effizient begleiten? Wie können wir dabei allen Lernenden individuell gerecht werden?

Diese und viele weitere Fragen stellen wir Pädagog*innen der IGS uns immer wieder.

Mit unserem Konzept möchten wir uns neben traditionellen Lehrmethoden auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Schüler*innen konzentrieren. Dies basiert u.a. auf den Prinzipien der Selbstständigkeit, Selbsttätigkeit und Kooperation. Die Schüler*innen werden angehalten und motiviert aktiv am Lernprozess teilzunehmen, eigene Projekte zu entwickeln, selbstständig zu arbeiten und Erfahrungen in der realen Welt zu sammeln. Die Kommunikation und Zusammenarbeit sind wichtige Aspekte unseres Konzeptes. Die Schüler*innen können ihren eigenen Lernweg finden und ihr Tempo diesem anpassen. Sie setzen sich Ziele und reflektieren ihren Lernfortschritt. Der Lehrer fungiert dabei als Berater und unterstützt die Lernenden bei ihrem individuellen Lernprozess. 

Um die Schüler*innen unserer Schule ganzheitlich betrachtet und nachhaltig gefördert an das Ziel des Schulabschlusses zu bringen, starten wir mit unserem LERNCAMPUS. Dahinter verbirgt sich der stufenweise Aufbau von sämtlichen Kompetenzen, die die Lernenden während ihrer Schullaufbahn benötigen. 

Der Lerncampus gibt stufenweise Raum:

- zur Stärkung der Selbst-und Sozialkompetenz (Zusammenhalt, Zusammenarbeit, Austausch, Miteinander zwischen den Lernenden)

- zum Erlernen und Festigen von Methodenkompetenz

- aus Fehlern lernen

- die Anwendung digitaler Medien

- sich selbst und das eigene Lernen zu reflektieren

- die Arbeit der Mitschüler wertzuschätzen

- schafft Raum für Rituale

- hilft sich zu organisieren